Freelancer-Studie der Universität Hamburg

Freelancer-Studie der Uni Hamburg

Freelancer-Studie der Uni Hamburg, Seite 10:

Was können Freelancer tun, um gesund zu bleiben?

Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen, ist ein erster Schritt, sich seine eigene Arbeitswelt zu vergegenwärtigen und nach ungünstigen Bedingungen zu befragen. In der Regel lautet die Empfehlung, solche Arbeitsbedingungen, die Zusammenhänge mit Befindensbeeinträchtigungen erkennen lassen, zu verändern bzw. zu beseitigen und solche, die mit positivem Befinden einhergehen, zu fördern (siehe Kästen). Dass dies in einigen Fällen nicht ohne weiteres möglich ist (wer wünscht sich nicht viele Aufträge, ein ausreichendes Einkommen, freundliche Kunden und wenig Termindruck?), ist offensichtlich.

Hier sind (auch) Politik und Interessenvertretungen gefragt. Inwiefern der oder die Einzelne alleine konkret etwas ändern kann, ist pauschal kaum zu sagen. Unseren Daten zufolge wäre es gesundheitsförderlich, (wenn möglich…)

  • sehr häufige berufliche Reisen zu vermeiden,
  • den Zeitdruck zu reduzieren
    (z. B. Prioritäten setzen, auch mal Aufträge ablehnen, realistische Zeitplanung),
  • Unsicherheiten bezüglich Kundenanforderungen und anderer Entscheidungen zu reduzieren
    (z. B. durch eine sorgfältige Auftragsklärung, durch Beratung mit anderen),
  • ein positives Klima zu den Auftraggebern aufzubauen („Kundenpflege“) und sich gleichzeitig nicht alles bieten zu lassen (z. B. klare Grenzen definieren),
  • finanzielle Rücklagen zu bilden, um in schwierigen Zeiten finanziell abgesichert zu sein
    (wenn es das Einkommen erlaubt ….),
  • angemessene Honorare vom Kunden einzufordern und
  • ein Jahreseinkommen zu erzielen, dass eine sicherte Lebensgrundlage und Spielraum für Rücklagen bietet (aber wer will das nicht?).

Gleichzeitig gilt es,

  • die vorhandenen Freiheiten und auch die zeitlichen Spielräume bei der Arbeitsorganisation zu verteidigen und zu nutzen, um die Arbeit so zu gestalten, dass sie den eigenen Bedürfnissen (Erholung, Tagesrhythmus, Interessen etc.) entspricht.
  • Schließlich hat sich gezeigt, dass Familie, Freunde, Kollegen und Bekannte, aber auch bestimmte Auftraggeber, zu denen man ein gutes Verhältnis hat, eine wichtige Funktion für das persönliche Wohlbefinden haben. Die Unterstützung erfolgt z. B. dadurch, dass sie sich Probleme anhören, einen auf andere Gedanken bringen, wichtige Tipps, Anerkennung und Feedback geben, und auch direkte Hilfe leisten.

Ganz grundsätzlich empfiehlt es sich natürlich, dafür zu sorgen, dass die Kräfte, die bei der Arbeit verbraucht werden (auch, wenn die Arbeit Spaß macht!), wieder aufgetankt werden können. Dies kann nicht nur durch ausreichend Schlaf, Pausen und Erholungstage geschehen, sondern grundsätzlich durch alle Aktivitäten, bei denen man sich wohl fühlt und abschalten kann (Sport, Lesen, Freunde treffen, Musik hören, spazieren gehen, …).

Verfasserin:

Dipl. Psych. Julia Grunt
Arbeits-, Betriebs- und Umweltpsychologie
Fachbereich Psychologie
Fakultät Erziehungswissenschaften,
Psychologie und Bewegungswissenschaften
Universität Hamburg
Von-Melle-Park 11
20146 Hamburg

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

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