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Weiterleitung einer Google-Bombe

SEO-News haben selten wirklich News-Charakter. Die Weiterleitung einer Google-Bombe stach aus dem Einheitsbrei heraus – und so schaut`s aus:

Im Search Engine Land ist dieser Tage eine interessante Diskussion entfacht, zu einem unschönen Erbe des 44. US-Präsidenten, Barack Obama, einer Google-Bombe aus dem Jahre 2003, die gewiss nicht für ihn bestimmt gewesen ist.

Seinerzeit wurde der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten durch Einsatz auf diversen Websites verteilter Keywordlinks bei Google gezielt „nach oben gebombt“, so dass er anschließend unter Stichworten wie „failure“ oder „miserable failure“ gefunden werden konnte.

Seit 2007 sollte der Google-Algorythmus eigentlich derart geändert sein, dass er Google-Bomben der Suchmaschinenoptimierer erkennen, abfangen und filtern kann. Interessanterweise hat der „neue“ Algorythmus aber schon kurze Zeit später (teil-)versagt, weil auf der Website des Weißen Hauses in anderem Zusammenhang einmal das Wörtchen „failure“ verwendet wurde. Schon wurde die Relevanz wieder hergestellt und die Website rankte erneut unter den unliebsamen Keywords.

Mit dem Präsidentschaftswechsel wurde die Präsidenten-Website umgebaut. Die Seite, auf welcher bis dato die Biographie des ausgeschiedenen Präsidenten zu finden war wurde auf die Biographie des neuen US-Präsidenten weitergeleitet (www.whitehouse.gov/president/gwbbio.html -> www.whitehouse.gov/president/biography.html). Interessanterweise entfaltete die alte Google-Bombe dabei neue Wirkung, so dass das Internetschicksal von George W. Bush auf den aktuellen Hoffnungsträger Barack Obama übertragen wurde.

Google und MSN scheint es mittlerweile gelungen zu sein, das Suchmaschinenproblem zu beseitigen. Nachwirkungen zeigen sich aktuell nur noch auf https://de.yahoo.com.

Ohne die Hintergründe dieser Suchmaschinentreffer zu kennen, wird sich ein Suchender wahrscheinlich nur gewundert haben, weshalb bei der Suche nach „failure“ oder „miserable failure“ das Weiße Haus zu finden war. Eingeweihte mögen darüber geschmunzelt haben. Fraglich ist, wer überhaupt nach solchen Ergebnissen forscht. Wonach die Leute im Zusammenhang mit der Amtseinführung Obamas tatsächlich gesucht haben sollen, veranschaulicht der offizielle Google Blog.

Interessant an der Geschichte fand ich, dass Google-Bomben offenbar nicht nur „doch noch ein Thema“ sind, sondern dass sogar die Weiterleitung von Google-Bomben durchaus (noch) funktionieren kann. Wer hätte gedacht, dass Google-Bomben im Jahre 2009 auf diese Art noch möglich sind?

Matt Cutts hat die Google-Bomben-Filterung kürzlich in seinem Blog veranschaulicht. Im Dezember 2008 scheint ein Google-Bomben-Filter-Update gestartet worden zu sein, das nicht so funktioniert hat, wie es sollte. Zumindest wurde „failure“ nicht als Google-Bombe erkannt. „Nobody is perfect“, auch der Google-Algorythmus nicht.

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