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WordPress in der Website-Klinik

Pünktlich zum ersten Dezemberwochenende ging plötzlich mein Weblog in die Knie. Irgendein technischer Defekt schien den Google-Bot irritiert zu haben und es begann das große Rätselraten, was wohl passiert sein konnte. Irgendwelche Veränderungen bei Google selbst? -100 Penalty?

Die einen tippten auf „Überoptimierung“, ich selbst tippte primär auf ein „Problem nach Änderung der internen Verlinkungsstruktur“, … Wenn es ein Google-Problem gibt, kommen oft mehrere Dinge zusammen, die es zu analysieren und zu reparieren gilt. Hier also meine „SEO-Tipps“, wie man den Blog im Zweifel durchprüfen und wieder flott bekommen kann. In meinem Fall dauerte es etwa 10-14 Tage, bis Google die Reparaturmaßnahmen verarbeitet und die Website in der Google-Suche wieder „normal“ gelistet hat, wobei die Korrekturen und Optimierungen „nach und nach“ erfolgten, denn wie sich herausstellte, war mein WordPress-System trotz allerlei Updates ein bisschen in die Jahre gekommen und bedurfte einiger Zuwendung:

SEO-Tools zum Aufspüren von Website-Problemen:

1. Google-Webmaster-Tools: Dort finden sich erste Hinweise auf „Double-Content-Probleme“, Seiten, die der Bot nicht wirklich mag.

In meinem Fall wurden in den Webmaster-Tools auf einmal Seiten reklamiert, die es eigentlich längst nicht mehr geben sollte: Seiten aus 2002-2005, die mit der neuen Website im Jahre 2006 gelöscht wurden, Blogartikel aus der Vergangenheit, die nach der Permalinkänderung vor vielen Monaten umgeleitet worden waren (neue Linkziele mit 301 Redirect für alte URLs), hinzu kamen RSS-Feeds, Trackback-URLs und fehlerhafte „Tags“ mit Klein- und Großschreibung, auch paginierte Seiten (Artikel mit Folgeseiten), die Google mir als „problematisch“ servierte. Nanu. Eine Menge „Spider-Futter“ dabei, das längst nicht mehr gebraucht wird und größtenteils sogar schon sehr lange „deaktiviert“ war.

Die schnelle Lösung: Ausschluss der veralteten Seiten per robots.txt. Aber VORSICHT: In meinem Fall habe ich dies riskiert, weil die 301-Umleitungen schon sehr lange gesetzt waren und alle „neuen“ Seiten längst indiziert sind. Außerdem stelle ich Google die korrekten URLs dauerhaft per Google-Sitemap zur Verfügung, so dass mir der Robots-Ausschluss in meinem speziellen Fall angebracht und sinnvoll erschien. Zusätzlich sind im „Marketing- und SEO-Blog“ RSS-Feed- und Trackback-URLs fast überall mit rel=“nofollow“ entschärft worden.

2. XENUs Link Sleuth: Dieses Tool liefert eine umfangreiche Übersicht zu technisch problematischen Verlinkungen und Redirects. Jeder Trackback-URL-Link liefert beispielsweise eine 302-Umleitung zum Artikel selbst, die im Grunde weder stimmig ist (die Seite ist nicht „vorübergehend verzogen“), noch notwendig. Xenu listet diese Probleme sehr schön auf. Ob man die Trackback-URL jedoch komplett ausbaut, muss jeder für sich selbst entscheiden. WordPress-Blogs können auch ohne Trackback miteinander kommunizieren und im Ernstfall wissen die meisten Blogger wohl bereits, wie eine WordPress-Trackback-URL aussieht und wie man sie verwendet. Dennoch finde ich es persönlich momentan noch „netter“, den Besuchern meine Trackback-URLs für den Fall der Fälle irgendwo auszuweisen.

3. Broken Link Checker: Mit diesem WordPress-Plugin lassen sich „kaputt gegangene“ externe URLs ausfindig machen, defekte Links zu Seiten, die inzwischen umgezogen sind oder zu ganzen Websites, die mittlerweile nicht mehr existieren.

Der Marketing & SEO Blog wurde „Mitte 2006“ aufgesetzt, damals mit WordPress 2.0.4 und auf einer Testdomain (www.marketingcontrolling.eu). Seitdem wurde die Blog-URL 2-3x geändert, diverse Plugins und WordPress-Versionen ausgetauscht, er hat schon einiges mitgemacht. 😉

Gründe genug, auch den eigenen Blog einmal in die hauseigene „Website-Klinik“ zu schicken und die Datenbank nach möglichen Fehlern und Problemen zu durchforsten. Wie sich herausstellte, hat sich an mancher Stelle unbemerkt die damalige Testdomain festgesetzt. An vielen Stellen wurden natürlich die damals gültigen URLs (intern) verlinkt (und mittlerweile umgeleitet). Auch externe Verlinkungen zeigten und zeigen noch zu Hauf auf alte (falsche) URLs, was es Google trotz Sitemap wohl schwer machte, beim Spidern zwischen „veraltet“ und „aktuell“ zu unterscheiden.

Des Rätsels Lösung lag also in der kompletten Überarbeitung all jener internen Verlinkungen, die bei WordPress-Updates und Permalinkumstellungen via WordPress-Admin in der Datenbank nicht berücksichtigt werden und folglich diverse (zusätzliche) Redirects (bei fehlender Weiterleitung Error-Seiten) aufrufen.

Zu kontrollieren sind in der Standard-Auslieferung von WordPress die Datenbank-Tabellen wp_options, wp_posts („post_content“ und „guid“) und natürlich sämtliche internen Trackbacks (Kommentarlinks) der Tabelle wp_comments.

Wenn es zusätzlich gelingt, den einen oder anderen externen Link anpassen zu lassen, scheint Google die Korrekturmaßnahmen sehr schnell entsprechend zu würdigen.

Zusammenfassung:

Die Faustregel bei Permalinkveränderungen heißt offiziell:
„Schreibe guten Content und sorge für neue Verlinkungen“

Etwas schneller geht es möglicherweise so:

Wenn diverse WordPress-Updates am Ende in einem bereinigten System zusammenfließen, steigt nicht nur die Performance, auch der Google-Bot scheint diese Änderungen sehr schnell und dankbar anzunehmen. Suchmaschinenoptimierung ist keine Hexerei, sondern leider mit recht viel Arbeit verbunden. Wer sich davor nicht scheut, möchte vielleicht die Gunst der friedlichen Stunde nutzen und sein Blog mal wieder richtig auf Vordermann bringen. Diesen und natürlich auch allen anderen Lesern wünsche ich frohe (noch verbleibende Rest-) Weihnachten und wo vorhanden auch einen herrlichen Anschlussurlaub. In diesem Sinne: Viel Spaß in der Website-Klinik – oder auch im wohl verdienten Urlaub – ansonsten: „Happy Blogging“! 😉

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