Managed Server – ja oder nein?

Irgendwie langweilig hier. Ich glaube, ich schreibe mal wieder was… 😉

Seit Tagen ärgere ich mich mit einem Managed Server von 1&1 herum. Ein Managed Server ist eine feine Sache, denkt man: „Haste einen Managed Server, brauchste Dich um nix weiter zu kümmern. Für Performance, Sicherheit und Ausfallsicherheit wird bei Managed Servern bestens gesorgt…“ Denn, wie der Name schon sagt, handelt es sich bei einem Managed Server um einen Server, der gemanaged wird – ein Rundum-sorglos-Paket…

Da ich mich persönlich mit dem Management und der Absicherung eines Web-Servers eigentlich nicht all zu gut auskenne und damit möglichst auch nichts zu tun haben möchte, bestelle ich für eigene und fremde Internet-Projekte gerne Managed Server.

Seit heute frage ich mich allerdings, ob es nicht Leute gibt, bei denen man das Server-Management extern einkaufen kann, um statt der Managed Server künftig Root-Server zu betreiben – ohne Risiko und ohne Mehraufwand, versteht sich. 😉

Managed Server haben leider ihre Grenzen. Wann immer man etwas möchte, was über die Standard-Konfiguration hinaus geht, ist man mit einem Managed Server bei Massen-Webhostern scheinbar schlecht beraten. Aktuell scheint es dem Provider zum Beispiel unmöglich zu sein, mir eine Logfile-Analyse zur Auswertung der Datenbankperformance zur Verfügung zu stellen. Auch nicht gegen Bezahlung. Auf solche mySQL-Standardabfragen hat man als Auftraggeber eines Managed Servers leider keinen Zugriff. Und der Provider des Managed Servers selbst scheinbar auch nicht. Sehr unbefriedigend, denn ohne Analyse gibt`s natürlich keine Problemlösung. Und nun?

Da ich schon seit Jahren Managed Server im Einsatz habe, kenne ich die Antwort auf dezente Anfragen inzwischen zur Genüge: „Wir haben Lastspitzen festgestellt. Bitte beseitigen Sie diese, damit der Server wieder einwandfrei arbeiten kann.“

Tja, wo kommen „Lastspitzen“ her? Entweder werden sie durch starken Traffic verursacht – oder aber durch Fehler in Skripten, die man nur durch Logfileanalysen feststellen kann. In meinem aktuellen Fall erzeuge ich die Lastspitzen durch mein „Spider-Caching-System“. Anschließend läuft der Server wieder ein paar Stunden rund. Aber leider nur ein paar Stunden…

Nachdem Caching, Datenbank und System mittlerweile mehr als optimiert wurden, legt sich der Server leider immer noch in regelmäßigen Abständen schlafen, so dass es erforderlich wird, ihn durch den „Power-Spider“ wieder aufzuwecken und dadurch „Dienstbereitschaft“ zu erzwingen. 😉

Als mir die Sache zu bunt wurde, habe ich mir die Konfiguration des Managed Servers einmal angesehen:

Speichernutzung: 512 MB
Prozesslaufzeit: 3650 Sekunden
Anzahl gleichzeitig ausführbarer Prozesse: 1024

Oooops? 3.650 Sekunden??? Bin ich jetzt doof oder stimmt da was nicht?

Im Admin steht tatsächlich, 3.600 Sekunden wären der empfohlene Wert – und irgendjemand scheint noch ein paar Sekündchen dazu gepackt zu haben… Da ich davon ausgehe, dass ein Standard-PHP-Skript entweder nichts taugt oder nach spätestens 1-2 Minuten fertig sein dürfte, habe ich die Prozesslaufzeit nun einmal auf großzügige 180 Sekunden, also auf 3 Minuten (statt einer Stunde) heruntergesetzt, damit „überlaufende“ PHP-Skripte im Zweifel nicht gleich den ganzen Server abschießen können. Das war heute Mittag. Mein „15 Minute Spider“ läuft allerdings nachwievor vollständig durch.

Hmmm… Vielleicht doch besser, auf Root-Server umzusteigen?

8 Kommentare zu “Managed Server – ja oder nein?”

  1. CS

    Frag auf jedenfall den Support was alles mit drin ist, war auch mal kurz davor nen Managed zu holen aber hab zum Glück gefragt: Antwort, ne Performance usw da kümmern wir uns net drum nur Sicherheitsupdates usw. Also doch nicht sorglos Paket!

  2.   fob

    Nachfragen ist immer so eine Sache. Nach dem Telefonat mit der Hotline habe ich mich noch einmal an den E-Mail-Support gewendet. Dieser ist übrigens nicht nur kostenlos, sondern in der Regel auch wesentlich kompetenter, weil die Antworten scheinbar aus der IT-Ecke kommen und nicht aus dem Call Center. Dafür dauert die Beantwortung von Managed-Server-E-Mail-Anfragen deutlich länger. Nun gut.

    Frage: „Ich habe unerklärliche, temporär auftretende Managed-Server-Probleme auf dem Server „X“. Unabhängig von Traffic oder Tageszeit geht die Performance regelmäßig in den Keller und kann nur durch ein spzezielles Spider-System wieder aufgefangen werden – allerdings nur für ein paar Stunden, bis sich das Spielchen wiederholt. Können Sie mir helfen, das Problem zu lokalisieren?“

    Antwort: „Wir könnten vielleicht mal ein mySQL-Slow-Query-Log für diesen Managed Server installieren.“

    Huch??? Geht also doch? Sehr gerne, dann her damit… 😉 Nachdem das Logging zunächst auf dem falschen Server gelandet ist (Fehler passieren), wird der Server nun seit ca. 20 Stunden geloggt.

    Bisher kann ich witzigerweise weder Performance-Probleme noch Slow Queries feststellen. Vielleicht wurde der Server inzwischen mit meinen obigen Konfigurationsänderungen endlich neu gestartet und das Problem ist damit schon erledigt? Werde noch ein paar Tage tracken lassen und hoffe, das Problem ist gelöst. Falls dem wirklich so sein sollte, lag es an der fehlerhaft voreingestellten Prozesslaufzeit des Managed Servers. Hmmm… abwarten…

  3. Formisano

    Wir haben nur Ärger mit diesem 1und1-Managed-Server. Nicht nur, dass die bei 1und1 absolut unflexibel sind (z. B. PHP5 nur im CGI-Modus) und kaum auf die Kundenwünsche eingehen, sondern der Server fällt auch regelmäßig aus!! Das ist ärgerlich, da kann man nämlich garnichts unternehmen, außer die kostenlose Hotline anrufen, da kann man sich zwar Luft machen, aber interessieren tut es keinen. Wenn man anruft heisst es schon „Sie rufen bestimmt wegen den Managed an, wir arbeiten dran, keine Ahnung wann der wieder online geht“. Schrott!!! 99% Erreichbarkeit steht in den AGBs, den „Service“ darauf angesprochen heisst es nur „wie lange die Server ausfallen wird von uns nicht protokolliert“. Semiprofessionell, sehr „semi“, und dass für ca. 1.000 Euro / Jahr. Schrott, schrott, schrott…

  4.   fob

    Tipp 1: Erst mal Ruhe bewahren und die Logfiles ( domain.de/logs/system/ ) angucken.
    Gibt`s da ein Problem? Zu hohe Auslastung?

    Tipp 2: Support per Email kontakten. Dort erreicht man Techniker mit wesentlich mehr Know-how. Die Hotline kann nichts weiter machen als die Störungsmeldung zur Technik weiterzuleiten. Ist also quasi ein kostenprlichtiger Umweg (falls es sich um einen aktuellen Server handelt. Früher war die Server-Hotline noch kostenlos.)

    Tipp 3: Den Email-Support bitten, ein mySQL-Slow-Query-Logfile einzurichten. Möglicherweise ist an den Skripten etwas faul, das so gefunden werden kann.

    Tipp 4: Die Servereinstellungen (siehe oben) überprüfen. Bei neuen Servern scheinen die grundsätzlich falsch voreingestellt zu sein.

  5. Thomas

    Das kenne ich nur zu gut von den 1&1 Managed Server. Schon mal überlegt zu einem kleineren Anbieter zu gehen? Die sind bei solchen Anforderungen meist flexibler. Ich habe zum Beispiel mit https://www.ingate.de und mit https://www.ameus.de gute Erfahrungen gemacht.

  6.   fob

    Danke für den Hinweis. Ich bin inzwischen auf Rootserver mit Fremdverwaltung umgestiegen. So habe ich Vollzugriff, kann die allgemeine Server-Sicherheit und -Administration aber trotzdem in fachkundige Hände geben.

  7. Thomas

    Darf ich fragen wer die Fremdverwaltung durchführt? Eine Firma?

  8. fob

    Ich glaube, dass diese Leistung (Outsourcing von Server-Management) von vielen kleineren Webhostern angeboten wird. Einfach mal nachfragen…

    Bei 1&1 hat man meist eine längere Vertragsbindung, dafür aber auch eine Server-Wechselmöglichkeit, eine Traffic-Flatrate (also kalkulierbare Festpreise) und neuerdings (wieder) sehr leistungsstarke Server (u.a. mit neuer Quad-Core-Technologie von AMD, die in den einschlägigen Tests der Fachpresse sehr viel versprechend abgeschnitten hat). Das Server-Management macht bei mir der Alex.Kasper von Hochwald IT. Er bringt enschlägige Erfahrungen aus der Betreuung von UNI-Rechenzentren mit und plant auf Wunsch auch aufwendige Redundanz- und Load-Balancing-Systeme für „höchste“ Server-Anforderungen, kann also frei skalierbare Webhosting-Wünsche erfüllen, vom „Mini-Webpaket“ bis zum redundant ausgelegten „Server-Park mit Backup-System“.


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